Veintiuno

Collins: The Hunger Games

Nachdem ich die Verfilmung der ersten beiden Teile gesehen hatte, überkam mich der Gedanke, ich könnte die Bücher lesen und mir damit bereits die Spannung auf den dritten Teil „verderben“. In der Regel sind Bücher deutlich interessanter und detailreicher als die Adaption für die Leinwand. In diesem Fall sollte ich eines besseren belehrt werden.

Katniss Everdeen, 16, schreibt aus ihrer Sicht, was in ihrem Land passiert. Überdrehte Reiche sitzen in der Hauptstadt und lassen den Rest des Landes unter schlechten Bedingungen ihren Wohlstand mehren. Das Land ist in getrennte Bereiche unterteilt, in denen jeweils andere Dinge produziert werden und verschiedene Verwaltungen existieren. In manchen Bereichen sind sie unterdrückerisch und kaltblütig, in anderen lässt es sich halbwegs aushalten.

Jedes Jahr müssen Jugendliche aus allen Bereichen in einem makaberen Arenakampf gegeinander antreten. Das Geschehen wird im ganzen Land übertragen und dient sowohl zur Unterhaltung der Hauptstädter als auch zur Abschreckung aufgebrachter Bürger.

Bei den 74. Spielen wird Katniss‘ Schwester Prim auserkoren, Katniss geht aber stattdessen und versucht mit dem zweiten Ausgelosten, dem Bäckersohn Peeta, in der Arena zu überleben.

Im Verlauf des ersten Buchs wird nun die Vorbereitung und die dramatische Durchführung der Spiele beschrieben. Man erahnt die Wichtigkeit und den Unterhaltungsfaktor der Spiele und darf an den moralisch fragwürdigen, aber notwendigen Aktionen teilhaben, die Katniss und Peeta letztlich gemeinsam aus der Arena entkommen lassen.

Das erste Buch konnte ich größtenteils noch ohne Problem bewältigen. An vielen Stellen ist es durch die Ereignisse und die Wendungen spannend. Gegen Ende verließ mich allerdings schon die Motivation. Die Beschreibungen von Räumlichkeiten, Kleidern und Essbarem wurde mir zuviel und die eingeschränkte Perspektive der Erzählerin wirkt beengend. Mir fehlt außerdem eine Art weniger oberflächliche Ebene. Viel Gesagtes ist mehr oder weniger etwas trivial (leckeres Essen ist lecker, schöne Klamotten sind schön, …).

Nach einigen Seiten des zweiten Buchs verließ mich die Kraft. Vieles wirkt wie ein erneuter Aufguss des ersten Buchs. Auf eine erneute Runde in der Arena verlor ich die Lust.

Abschließend kann ich das erste Buch durchaus empfehlen, sehe aber keinen besonderen Grund, die anderen Bücher zu lesen.