Veintiuno

Tristans Tristesse: Der Strandausflug

Tristan lag in der Sonne und rührte sich nicht. Seine Hand lag auf der Stirn und spendete auch seinen Augen Schatten. Neben ihm lag seine Frau Anna und langweilte sich. Der Strand war ausnahmsweise nicht überfüllt.

„Willst du ein Eis?“, fragte Anna. Tristan antwortete nicht.

„Tristan?“, fragte sie erneut und wartete einige Sekunden. Schließlich wischte sie ihm die Hand aus dem Gesicht.

„Was denn?“

„Willst du ein Eis!“, rief sie scheinbar unnötig laut, sodass sich ein paar Nachbarn umdrehten und interessiert zuschauten.

„Nein … Nein, danke“

Anna stand auf und verspürte dabei den Drang, mit den Füßen etwas Sand Richtung Tristan zu treten. Stattdessen stand sie unentschlossen vor ihrem Mann und kaute auf ihrer Lippe herum, um schließlich wütend zum Eisstand zu gehen. Tristan legte seine Hand wieder auf die Stirn.

„So ein Stress“, murmelte er.

Einige Minuten später war Anna mit zwei Eis wieder zurück.

„Hier, deins!“, sagte Anna wenig freundlich und nötigte Tristan dazu, ein Eis in die Hand zu nehmen.

Tristan setzte sich auf und schaute sich etwa zwei Minuten sein Eis an, bevor er begann, die Rinnsale abzuschlürfen, die sich in der Zwischenzeit gebildet hatten. Etwas langsam bei der Sache dauerte es nicht lange, bis sich das Eis auf seiner Hand verteilte und auf sein Handtuch tropfte.

Anna schaute sich das Schauspiel mit rotem Kopf eine Weile an, dann schlug sie ihm das Eis aus der Hand. Tristan wollte sich nun langsam darauf einstellen, seine Hand näher auf Eisspuren zu untersuchen, doch Anna machte ihn unmissverständlich darauf aufmerksam, dass er das Wasser aufzusuchen habe.

Aus der dritten Reihe war ein Kichern zu vernehmen und Anna wurde bewusst, dass ihr die Situation entglitten war. Betreten schaute sie Tristan zu wie er ins Wasser schlich, ein paar Meter ging und sich dann im flachen Wasser in einer Art Kompromiss zwischen Strand und Wasser hinsetzte. Die spielenden Kinder um ihn herum nahm er billigend in Kauf.

Genervt und begleitet von den Blicken der Nachbarn ging sie zu Tristan und zerrte ihn an den Strand.

„Wir gehen!“